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NPO und Festivals – Der Zweck ist das Ziel

NPO und Festivals – Der Zweck ist das Ziel

Festivals in der Schweiz liegen im Trend. Im Jahr 2014 besuchten beinahe 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung einen solchen Event (Bundesamt für Kultur, 2017). Auch für Nonprofit-Organisationen (NPO) ist dieses Format attraktiv – denn damit lässt sich die eigene Bekanntheit steigern, es winken Einnahmen und es bietet sich eine Kommunikationsplattform für Mission und Anliegen.

Sehen NPO Festivals allerdings als reine Mittelbeschaffungs- und Marketingaktionen, verpassen sie eine Chance. Die zentrale Motivation für NPO bei der Durchführung solcher Anlässe sollte vielmehr darin liegen, den eigenen Zweck möglichst langfristig zu fördern. Wie dies erfolgreich gelingen kann, zeigt das Imagine-Festival in Basel, das seit 2002 alljährlich von Terre des Hommes (TdH) Schweiz durchgeführt wird und während drei Tagen jeweils bis zu 30’000 Besucherinnen und Besucher anzieht.

Kernanliegen ins Zentrum stellen

Steht der Eventgedanke im Vordergrund, laufen NPO Gefahr, ihre Kernanliegen nur kurzfristig oder womöglich gar nicht kommunizieren zu können. Vielmehr sollten NPO ihre Mission ins Zentrum rücken. Das Basler Imagine-Festival steht unter dem Slogan «Festival gegen Diskriminierung und für Vielfalt» und der Veranstalter Terres des Hommes Schweiz tritt im Vergleich zu diesem Kernthema bewusst in den Hintergrund. Durch die programmatische Ausrichtung gelingt es Terre des Hommes Schweiz, das Festival selber als Instrument zur Sensibilisierung der Bevölkerung, aber auch als Ausgangspunkt für weitere Veranstaltungen zu nutzen, die während des gesamten Jahres stattfinden, wie zum Beispiel thematische Workshops zu den Themen Diskriminierung und Rassismus an Schulen.

Bewusste Gestaltung von Inhalten

Die Inhalte eines Festivals sollten so ausgestaltet sein, dass sie den Zweck der NPO aufnehmen. Am Imagine-Festival spiegelt sich das TdH-Kernanliegen der Förderung von Diversität beispielsweise darin, dass sowohl bei den auftretenden Bands, als auch bei den Verpflegungsständen bewusst auf kulturelle Diversität geachtet wird. Zudem bietet das Festival verschiedensten Organisationen Raum, um sich und ihre Anliegen der breiten Bevölkerung zu präsentieren.

Basisgruppen einbauen

Das Imagine-Festival wird zu einem Grossteil von ehrenamtlich tätigen Jugendlichen organisiert. Diese eignen sich dadurch nicht nur organisatorische Fähigkeiten an, sondern setzen sich aktiv mit den Themen Diskriminierung und Rassismus auseinander. Dadurch werden sie nicht nur sensibilisiert, sondern entwickeln selber neue Ideen – und werden damit sowohl zu Impulsgebern für die Arbeit von Terres des Hommes Schweiz als auch zu einem wichtigen Sprachrohr für die Anliegen der Organisation.

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