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Wirkung strategisch denken

Wirkungsmessung ist seit zwei Jahrzehnten ein wichtiges Thema in der Förderung. Dies hat zur grundsätzlichen Aussage geführt, dass NPO wirkungsorientiert arbeiten sollen. Doch wenn dies so ist, dann reicht es nicht, in Projekten jeweils eine Wirkungserhebung einzuplanen. «Wirkungsorientiert» ist ein strategischer Begriff.
Werden heute Projektkonzepte und Fördergesuche geschrieben, so gehört ein Evaluationskonzept dazu. Die Geschichte begann mir der Kosten-Nutzen-Analyse der 60er-Jahre, ging weiter zum Logframe der 80er und der Sozialbilanz der 90er und wird heute, vom Randomised Control Trial bis zum SROI, in einer grossen Breite durchgespielt. Doch nur auf Grund einer Wirkungsanalyse in einem Projekt ist noch keine Organisation «wirkungsorientiert».

Quelle: Kursbuch Wirkung, Edition Schweiz, 2018


 
Wirkung als Querschnittaufgabe

Die Kernfrage jeder NPO ist, ob sie an den Verhältnissen etwas ändern, das heisst: «Machen wir einen Unterschied?» Wenn nicht, kann man den Betrieb getrost einstellen, auch wenn die NPO regelmässig einen Gewinn erwirtschaftet. Finanzieller Bestand ist höchstens Mittel zum Zweck, es ist keine Legitimation für die Existenz einer NPO.
Um Wirkung zu erreichen, braucht es mehr als ein Wirkungsmodell in jedem Projektkonzept und eine Messübung. Die Aufgabe muss grundsätzlich angegangen werden, zuallererst auf der strategischen Ebene.
 
Strategisch: Teil 1 – die Grundlagen schaffen

  1. Wirkungsziele
    Welches sind unsere konkreten Wirkungsziele für die nächsten Jahre, abgeleitet von unserem Zweck, der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung und Erkenntnissen aus Forschung und Facharbeit?
  2. Wirkungsmodell
    Welche Vorstellung haben wir, wie wir diese Wirkungsziele erreichen? Es braucht eine Theory of Change für die Arbeit der ganzen Organisation.
  3. Interventionsebene
    Auf welcher Ebene fördern oder arbeiten wir? Fördern wir Forschung, um das notwenige Wissen zu erarbeiten? Fördern wir neue Arbeitsansätze in Projekten oder die Sicherung und Ausbreitung von bewährten Angeboten? Oder ermöglichen wir den gesellschaftlichen Dialog?
  4. Eigene Kompetenz
    Welche Kompetenz und Personal sind bei uns notwendig – ob Förderer oder umsetzende NPO – um mit dem gewählten Wirkungsmodell und der angestrebten Interventionsebene Wirkung erzielen zu können?

 
Strategisch: Teil 2 – Die Erkenntnisse nutzen
Hat man diese strategischen Schritte gemacht, beginnt erst jener Teil der Arbeit, der im Bereich Wirkungsanalyse bisher abgehandelt wird.
Nach dieser Analyse sind jedoch wichtige weitere Schritte zu leisten, wie die Überprüfung der Ziele, die Nutzung für das interne Lernen und der Einsatz der Erkenntnisse für die Kommunikation.
Oft ist Wirkungsanalyse reine Legitimierungsarbeit. Wollen wir dem Begriff der wirkungsorientierten Arbeit näherkommen, müssen wir diese Aufgabe strategisch verstehen. Wir brauchen – so wie Profitunternehmen ein Finanzmanagement – ein Wirkungsmanagement für NPO.



Wenn Sie sich fundiertes Wissen aneignen möchten, empfehlen wir die Teilnahme am «Zertifikatslehrgang Wirkungsmanagement in NPO». In diesem Lehrgang lernen Sie auf effiziente und kompakte Art die Grundzüge der wirkungsorientierten Arbeit – von der strategischen Projektplanung bis hin zur gezielten Nutzung der Wirkungsdaten in der Kommunikation und internen Weiterbildung. Informationen und Anmeldung

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