Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat ausgewählten Kundinnen und Kunden eine Spende geschenkt. Digital und einfach.
«Es war sehr einfach», sagt Thomas Von Salis. «ich konnte die Spende gleich per Handy abschliessen.» Der langjährige Kunde der ZKB war einer der 800 Empfänger der etwas spezielleren Weihnachtsaktion «Spenden statt Schenken» der ZKB im 2020. Eine gute Idee sei die Aktion, sagt er. Besser als einfach ein «gewöhnliches » Kundengeschenk.
Geringer Aufwand, grosse Wirkung
Die Idee zur Weihnachtsaktion entwickelte die ZKB im vergangenen Sommer zusammen mit StiftungSchweiz. Kundinnen und Kunden der ZKB sollten zu Weihnachten einen Gutschein im Wert von 50 bis 250 Franken erhalten, den sie an eine wohltätige Organisation spenden konnten. StiftungSchweiz baute hierzu eine Landingpage mit 24 Organisationen. Grosse Organisationen wie Pro Senectute oder die Schweizer Berghilfe waren ebenso vertreten wie kleinere. Auch die Ruedi Lüthy Foundation gehörte dazu. Die Stiftung setzt sich für die Behandlung und Betreuung von HIV- und Aids- Patienten im südlichen Afrika ein. «Wir haben uns natürlich sehr gefreut, dass wir zu einer der Organisationen zählen, welche die ZKB für die Aktion ausgewählt hat», sagt Geschäftsleiterin Sabine Lüthy. Der Aufwand für sie sei gering gewesen. Sie hätten lediglich ihr Profil auf stiftungschweiz.ch pflegen müssen. «Für uns hatte die Aktion insbesondere hinsichtlich der Steigerung unserer Bekanntheit und der ausgewählten Zielgruppe einen grossen Wert», sagt Sabine Lüthy. Normalerweise würden sie nur in individuellen Aktionen auf potenzielle Stiftungspartner zugehen.
Das erste Mal
Nachdem die 24 Organisationen bestimmt und die Landingpage programmiert war, erhielten ausgewählte Kundinnen und Kunden der ZKB vor Weihnachten einen Spendengutschein. Dieser enthielt einen individuellen QR-Code und einen Shortlink, um auf die Landingpage zu gelangen. Der Wert des Gutscheins war bereits hinterlegt. Insgesamt wurden so über 100’000 Franken gespendet. Den erhaltenen Betrag wird die Ruedi Lüthy Foundation in erster Linie für den Klinikbetrieb einsetzen. «Das Geld brauchen wir für die Behandlung unserer rund 7000 HIV-Patientinnen und Patienten. Diese Kosten sind oftmals fast schwieriger zu decken als die der Einzelprojekte, für die man eher Stiftungspartner findet», zieht Sabine Lüthy eine positive Bilanz der Aktion. Auch das Fazit von Thomas Von Salis fällt positiv aus. Er hat das erste Mal digital gespendet. Die Einfachheit hat ihn überzeugt. Er würde es wieder machen, vor allem wenn eine Organisation wie die ZKB dahinter steht, der er vertraut.
Nachhaltig und sinnvoll
Catalina Escobar, Teamleiterin Business Management Key Clients bei der Zürcher Kantonalbank, sagt, wie diese mit der Weihnachtsaktion «Spenden statt Schenken» neue Wege ging.
«Zeichen der Solidarität sind gerade in schwierigen Zeiten wie diesen so wichtig», sagt Catalina Escobar, Teamleiterin Business Management Key Clients bei der Zürcher Kantonalbank.
Wie ist die Idee entstanden?
Die Beteiligung der Zürcher Kantonalbank an StiftungSchweiz hat auch mir die Welt der Philanthropie weiter geöffnet und vor allem meine Leidenschaft und Begeisterung für das Thema geweckt. So entstand auch die Idee. Einerseits ging es wieder darum, was wir zu Weihnachten verschenken könnten, und andererseits war da der Wunsch, eine nutzenstiftende Gabe zu kreieren.
Was war die Motivation?
Unseren Kunden mit einem Geschenk nicht nur eine Freude zu bereiten, sondern überhaupt etwas Sinnvolles und Nachhaltiges zu bewirken.
Spielte Corona eine Rolle?
Corona hat die Umsetzung der Idee sicher vorangetrieben und uns darin bestärkt, diese im Jahr 2020 umzusetzen. Der Augenblick schien noch nie so passend – Zeichen der Solidarität sind gerade in schwierigen Zeiten wie diesen so wichtig.
Gab es interne Widerstände?
Wir haben die Kundenberaterinnen und — berater von Anfang an mit eingebunden, weil sie nahe bei den Kunden sind und ihre Bedürfnisse am besten kennen. Gemeinsam haben wir uns entschieden, Gutscheine zwischen 50 und 250 Franken mit unterschiedlichen Abstufungen zu erstellen. Aufgrund der grossen Nachfrage konnten wir schliesslich anstatt der geplanten 100 Gutscheine mehr als 800 ausstellen.
Wie aufwendig war die Umsetzung?
Wir haben mit dieser Initiative Neuland betreten, und deshalb rechneten wir und StiftungSchweiz mit einem grösseren Initialaufwand im Vergleich zu einer etablierten Weihnachtsaktion. Schlussendlich ist es doch reibungsloser gelaufen als erwartet – unser kombiniertes Know-how sowie die gemeinsame Zielsetzung und die grosse Motivation, diese zu erreichen, haben vieles wettgemacht: Wir konnten die Lösung mit nutzerorientiertem Design und intuitivem Spendenprozess wie geplant realisieren. Zudem werden uns die neuen Erfahrungen bei zukünftigen Aktionen zugute kommen, wie auch anderen Firmen, die die Idee übernehmen oder sich davon inspirieren lassen möchten.
Wie anspruchsvoll war diese Aktion bezüglich technischer Anforderungen oder Sicherheit?
Für uns waren drei Anforderungen absolut essenziell: erstens, dass die Spende anonym erfolgen muss. Zweitens, dass die Spenderin oder der Spender selbst entscheiden kann, wie das Guthaben auf die ausgewählten Organisationen aufgeteilt werden soll. Und drittens, dass die Sicherheit der Transaktion jederzeit gewährleistet ist. Bei der Umsetzung dieser Anforderungen konnten wir uns auf unsere Expertise als Bank und auf das Knowhow von StiftungSchweiz stützen, so dass die Erfüllung dieser Parameter von Beginn an sichergestellt war.
Wie haben die Kunden reagiert – und was folgern Sie daraus?
Die positiven Reaktionen unserer Kundinnen und Kunden haben uns gezeigt, dass wir mit dieser Aktion ein wichtiges Anliegen erfüllen. Dies bestärkt uns darin, auch in diesem Jahr eine entsprechende Initiative zu lancieren.