Das Partnerschaftspotential unter seinesgleichen ist ein Muss-Thema für jede Strategiesitzung des Stiftungsrats.
Um Flexibilität bei der Mittelverwendung zu schaffen, sind die Stiftungszwecke oft breit gefasst. Im Leitbild und mit der strategischen Planung kann der Stiftungsrat zwar einen Fokus für die Projektarbeit schaffen. Dennoch kann es vorkommen, dass sich Stiftungen zu viel aufbürden und Aufgaben in unterschiedlichen Gebieten übernehmen, die sie mit ihren Strukturen auf Dauer kaum bewältigen können.
Wirkung verstärken
Ob bestehende Aufgaben schwierig zu bewältigen sind, oder ob Chancen nicht alleine gepackt werden können: Stiftungen mit ähnlichen Zielen können durch Zusammenarbeit ihre Wirkung verstärken. Zum Beispiel, indem sie sich für eine gemeinsame Sache einsetzen oder Gelder effektiver beschaffen. Durch gemeinsame Anstrengungen können sich die Partner-Stiftungen besser auf die Aufgaben konzentrieren, welche den grössten Einfluss auf die gemeinsamen Ziele haben.
Thema jeder Strategiesitzung
Das Zusammenarbeits-, resp. Partnerschaftsthema gehört deshalb bei jeder Strategiesitzung des Stiftungsrats auf die Traktandenliste. Um die Diskussion zielführend zu gestalten, sollte sie mit einer Auslegordnung vorbereitet werden. Die kritischen Aufgaben, welche sich für eine Partnerschaft eignen, können durch die Vervollständigung einer Matrix identifiziert werden. In dieser Darstellung erscheinen die Kernaufgaben der potentiellen Partnerorganisationen auf der linken Seite, und die Art der möglichen Zusammenarbeit wird als Gegenstück abgebildet. Siehe dazu die vollständig erarbeitete illustrative Muster-Matrix im Kasten.
Unterstützt mit qualitativen und quantitativen Techniken kann der Stiftungsrat so den potentiellen Nutzen einer Zusammenarbeit zu jeder Aufgabe analysieren. Selbstverständlich kommen nur Bereiche mit hohem Potenzial ernsthaft als Kandidaten für eine Zusammenarbeit in Frage; der Rest sollte in Ruhe gelassen werden.
Keine Partnerschaft um jeden Preis
Dass es mit der Analyse alleine nicht getan ist, liegt auf der Hand. Und eventuell findet sich tatsächlich keine Partner-Stiftung für eine Zusammenarbeit. Doch auch dieses Resultat wäre wertvoll. Denn, wie heisst es: „Strategie ist (auch), wenn man weiss, was man nicht will.“
Teilweise in Anlehnung an „Aid agencies team up“, McKinsey Quarterly 2003