Rasch per Knopfdruck einige Dutzend Stiftungsadressen exportieren und diesen dann auf gutes Glück ein standardisiertes Gesuch zusenden – das führt nur in Ausnahmefällen zum Erfolg. Gesuche werden umso erfolgreicher, je sorgfältiger man bei der Stiftungssuche vorgegangen ist. Bewährt hat sich ein Vorgehen in drei Arbeitsschritten:
1. Identifizierung: Mit wem wollen wir in Kontakt treten?
Eine erste sorgfältige Identifizierung einer Förderstiftung nach dem Stiftungszweck ist Voraussetzung für alles andere. Je weiter entfernt der Stiftungszweck vom Thema des zu fördernden Vorhabens oder Projekts liegt, umso unwahrscheinlicher ist es, dass die betreffende Stiftung auf ein Gesuch positiv anspricht. Aber es lohnt sich trotzdem, in dieser Phase noch nicht allzu streng zu selektionieren. Da können schon mal zwei-dreihundert Stiftungen zusammenkommen.
Tipp: Nutzen Sie hierfür die Recherchemappe von StiftungSchweiz.ch.
2. Recherche: Was wissen wir über die identifizierte Stiftung? Was nicht? Was können wir in Erfahrung bringen? Was bleibt uns verborgen?
Diese Phase ist sehr arbeitsintensiv und zeitraubend. Aber je mehr man über eine Förderstiftung und ihre Fördertätigkeit zusammentragen kann, umso besser. Plötzlich erscheint dann ein Stiftungszweck in einem ganz anderen Licht: Etwas, das auf den ersten Blick klar passte, führt jetzt ins Leere, weil eine Stiftung z.B. gerade andere Förderschwerpunkte gesetzt hat. Oder umgekehrt: Ein bisher kaum verfolgter Nebenzweck steht nun doch um Vordergrund der Stiftungsaktivitäten. Websites, Jahresberichte, Medienmitteilungen, Google-Einträge können da geeignete Quellen sein.
Tipp: Schauen Sie auch auf den Organisationsporträts der Stiftungen auf StiftungSchweiz.ch nach. Und notieren Sie sich auch dann, wenn Sie gerade kein Gesuch in Bearbeitung haben, alles öffentlich Zugängliche über eine Förderstiftung Ihres Themenkreises, wenn Sie darüber „stolpern“.
3. Qualifizierung: Wie wichtig ist die recherchierte Förderstiftung?
Auf der Grundlage dieser Informationen ist eine Beurteilung zu treffen und Qualifizierung vorzunehmen, z.B. durch eine Zuteilung in eine A-B-C-Liste. Aus Erfahrung gilt: Die Liste mit den wichtigsten Stiftungen ist in aller Regel auch die kürzeste. Anhand dieser Liste ist dann näher abzuklären, ob eine Gesuchseinreichung in Frage kommt oder nicht, am besten per Telefon oder E-Mail.
Tipp: Beginnen Sie mit den Stiftungen, die Sie in die „schlechteste“ der drei Kategorien eingeteilt haben. Dann können Sie auch gleich Ihren Case testen und Fehler machen, ohne Ihre Chancen zu verspielen.