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Mehr Transparenz schützt und gibt Sicherheit

Es ist bekannt: Förderer wünschen sich weniger Gesuche, dafür bessere. Und Gesuchsteller würden gerne weniger Gesuche schreiben, dafür erfolgreichere. Die Interessen decken sich: Weshalb tut sich trotzdem nur wenig?

Der Schlüssel zu mehr Effizienz liegt in erhöhter Transparenz. Viele Förderer fürchten aber, wenn sie mehr über sich erzählen, dass sie noch mehr Gesuche und Arbeit bekommen statt weniger. Und sie haben Bedenken, dass sie dadurch ihre Vergabefreiheit einschränken. Projektträger auf der anderen Seite haben Angst, wenn sie anderen Gesuchstellern von einer Förderstiftung erzählen, die sie „entdeckt“ haben, dass diese ihnen dann diese Stiftung „wegschnappen“ – Wettbewerb pur.

Aber ohne mehr Transparenz wird es nicht gehen, wird die Schweizer Philanthropie stets ein Stück Geheimratspolitik bleiben, von allen mit grossem Aufwand betrieben und bei vielen von Frustration begleitet.

Mehr Transparenz zeigen heisst nicht, sich wehrlos zu entblössen. Im Gegenteil. Förderer können sich mit mehr Transparenz, so paradox das tönt, sogar besser schützen. Vor unpassenden Gesuchen zum Beispiel. Und sie erhöhen damit auch die Chance, interessantere Gesuche zu erhalten. Dazu braucht es nicht viel. Ein Beispiel: Selten wird der Stiftungszweck in ganzer Breite ausgeschöpft. Aber er ist so publiziert. Deshalb orientieren sich die Gesuchsteller danach und schreiben Gesuche, die niemand will. Schon eine knappe Information darüber, was man nicht fördert, ist da sehr hilfreich. Die Entscheidungsfreiheit bleibt gewährleistet. Und trotzdem gestellte, offensichtlich unpassende Gesuche muss man nicht einmal beantworten. Fazit: Mehr Transparenz ist nicht gefährlich, sondern schützt vor unpassenden Gesuchen und unnötiger Arbeit und gibt Sicherheit, das Richtige zu tun.

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