
Philanthrop:innen verändern die Welt auf vielfältige Weise. Mit ihrem Einsatz schenken sie Zeit, Wissen oder Geld, um Menschen in Not zu unterstützen. Doch was ist ein:e Philanthrop:in? Und wie können auch Sie eine:r werden?
Berühmte Wohltäter:innen wie Bill Gates, Melinda French Gates oder Jeff Bezos kommen einem oft als erstes in den Sinn, wenn man die Bezeichnung «Philanthropist» hört. Sie sind bekannt für ihre enormen Vermögen, die sie weltweit für gemeinnützige Zwecke einsetzen. Doch was genau macht sie zu Philanthrop:innen? Häufig bleibt verborgen, welche persönliche Haltung und vielfältigen Formen hinter philanthropischem Handeln steckt – und dass Philanthrop:in sein mehr bedeutet, als nur wohlhabend und spendabel zu sein.
Der Wortursprung verrät, was ein Philanthrop ist
Der englische Begriff «Philanthropist» ist vor allem im Zusammenhang mit bekannten Persönlichkeiten geläufig und wird im internationalen Kontext häufig verwendet. Um zu verstehen, was ein Philanthropist ist, lohnt sich als erstes ein Blick auf die Definition von Philanthropie. Der Begriff kommt vom Altgriechischen: phílos (φίλος) bedeutet «Freund» und ánthrōpos (ἄνθρωπος) «Mensch» – wörtlich also Menschenfreund:in. Laut Duden bezeichnet das Wort auch Wohltäter:in. Das Center for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel definiert Philanthropie als «jede private freiwillige Handlung für einen gemeinnützigen Zweck».
Philanthrop:innen sind also Personen, die freiwillig Gutes tun, anderen helfen und sich für das Gemeinwohl einsetzen. Ihr Engagement ist frei von politischen oder religiösen Zwängen und unabhängig von staatlichem oder wirtschaftlichem Handeln. Das Ziel von Philanthrop:innen ist die Verbesserung der Lebensumstände Dritter.
Philanthrop:in sein – auch ohne Millionen auf dem Konto
Sie sehen sich als Menschenfreund:in oder wollen eine:r sein, bringen aber kein riesiges Vermögen mit? Philanthropie wird zwar oft mit der Unterstützung wohlhabender Eliten in Verbindung gebracht, doch es ist klar: Sie müssen kein:e Millionär:in sein, um als Philanthrop:in zu gelten.
Entscheidend ist demnach nicht Ihr Kontostand, sondern Ihr Wille, Gutes zu tun – sei es durch Zeit, Engagement, Wissen oder Sachspenden. Ziel ist es, die Lebensumstände anderer zu verbessern – und nicht in erster Linie, grosse Geldsummen zu spenden.
Philanthropie-Fact 1
In der Schweiz werden jährlich freiwillige Leistungen im Umfang von rund 750 Millionen Stunden erbracht. Dieses Engagement trägt massgeblich zum sozialen Zusammenhalt und zur Unterstützung vieler gemeinnütziger Projekte bei.
Was macht ein:e Philanthrop:in?
Philanthrop:innen setzen sich aktiv für gemeinnützige Anliegen ein. Dabei geht es immer darum, durch gezieltes Engagement nachhaltige Verbesserungen für die Gesellschaft zu schaffen – sei es durch unmittelbare Unterstützung oder durch die Förderung langfristiger Veränderungsprozesse.
Ob Armutsbekämpfung, Bildungsförderung, Gesundheitsvorsorge, Wissenschaft und Forschung oder Umwelt- und Klimaschutz – Philanthropie ist so vielfältig wie die gesellschaftlichen Herausforderungen selbst. Das verlangt auch nach einer grossen Bandbreite and philanthropischem Engagement. Entsprechend gibt es zahlreiche Philanthrop:innen, die sich mit unterschiedlichsten Aufgaben diesen Bereichen widmen. Ihre Tätigkeiten in den verschiedenen Einsatzfeldern führen sie entweder ehrenamtlich oder hauptamtlich aus.
Ehrenamtliches Engagement
Viele Philanthrop:innen investieren ihre Zeit und Fähigkeiten ehrenamtlich. Sie unterstützen gemeinnützige Projekte, organisieren Veranstaltungen oder helfen Menschen direkt vor Ort. Beispiele dafür sind die Betreuung von Geflüchteten, gemeinsames Gärtnern in städtischen Grünanlagen oder die Begleitung von Senior:innen zu Arztterminen. Solches Engagement ist oft persönlich motiviert und trägt wesentlich zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in einer Gemeinschaft bei.
Hauptamtliches Engagement
Für manche wird Philanthropie zur Berufung. Einige Philanthrop:innen arbeiten hauptamtlich in Stiftungen oder Nonprofits und entwickeln dort langfristige Strategien zur Förderung gemeinnütziger Ziele, managen Projekte oder koordinieren Fundraising-Aktivitäten. Andere gründen selbst eine Förderstiftung oder NGO, um gesellschaftliche Herausforderungen in einem gezielten Bereich anzugehen und Ressourcen zu bündeln.
Philanthropie-Fact 2
Forschungen zeigen, dass ehrenamtliche Tätigkeiten im persönlichen Umfeld – etwa Nachbarschaftshilfe oder die Unterstützung von Freund:innen und Familie – mittlerweile ebenso gesellschaftlich anerkannt sind wie formelle Freiwilligenarbeit in Organisationen und Vereinen.
Bin ich als Spender:in auch Philanthrop:in?
Bekannte Philanthrop:innen sind oft vor allem für ihre grossen Geldsummen bekannt, die sie an gemeinnützige Organisationen oder bestimmte Projekte spenden. Doch auch für Privatpersonen bedeutet philanthropisches Handeln in erster Linie, gemeinnützige Initiativen und Stiftungen durch Geld- oder Sachspenden zu unterstützen – sei es als Fördermitglied einer NGO oder ganz einfach durch eine gezielte Spende auf StiftungSchweiz.
Doch was bedeutet das konkret? Ist man bereits ein:e Philanthrop:in, wenn man einmalig eine kleine Geldspende tätigt oder beispielsweise Kleidung an eine Organisation wie Caritas abgibt?
Die Antwort darauf ist: Ja. Jeder Beitrag zählt und macht einen Unterschied – unabhängig von der Höhe oder Grösse der Spende. Philanthropie beginnt mit der Bereitschaft, anderen zu helfen und sich für das Gemeinwohl einzusetzen, egal ob mit Geld-, Zeit- oder Sachspenden.
Du willst Philanthrop:in werden?
Bei StiftungSchweiz kannst du jederzeit eine Geldspende tätigen oder passende Organisationen und Projekte finden, dich mit ihnen in Verbindung setzen für ehrenamtliche Arbeit.